20.10.2025
Talk im Tower 2025
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Worum geht's?
Am 9. Oktober 2025 fand zum achten Mal der „Talk im Tower“ statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Planung und Forschung kamen bei EGS-plan zusammen, um über aktuelle Herausforderungen und innovative Ansätze im Gebäudesektor zu diskutieren.
Eröffnung durch Prof. Dr. Norbert Fisch
Nach dem gemeinsamen Apéro eröffnete Prof. Dr. Norbert Fisch von
EGS-plan die Veranstaltung und betonte in seiner Begrüßung den
dialogorientierten Charakter des Formats:
„Wie es so schön heißt – Talk im Tower – wir sind hier, um zu talken, miteinander zu sprechen, zu lernen und uns auszutauschen.“
Zugleich nutzte Prof. Fisch die Gelegenheit, erstmals von der neuen
EGS-plan-Niederlassung in Radolfzell am Bodensee zu berichten, die den
Standort Stuttgart künftig in der regionalen Zusammenarbeit
ergänzt.
Praxisbeispiele gelungener Sanierungsprojekte
Den Auftakt der Vortragsreihe bildeten Jörg Baumgärtner und Joachim
Böwe von EGS-plan, die erfolgreiche Sanierungsprojekte aus der Praxis
vorstellten. Baumgärtner zeigte anhand des Nationaltheaters Mannheim und des
Schulcampus Feuerbach, wie sich gestalterische, technische und
denkmalpflegerische Anforderungen in Einklang bringen lassen.
Böwe präsentierte anschließend die Projekte Haus des Tourismus und
Landratsamt Waiblingen, bei denen die Sanierung zwar kostenintensiver
als ein Neubau war, sich jedoch durch eine gezielte Fördermittelberatung
von EGS-plan als langfristig nachhaltige Lösung erwies.
Wege zu klimafreundlichen Quartieren
Im Anschluss erläuterte Dr. Mathieu Riegger von der SWSG den Weg der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft hin zu lebens- und preiswerten, zugleich klimafreundlichen Quartieren. 2024 wurde erstmals der Zielwert von vier Prozent CO₂-Reduktion im Bestand erreicht. Begleitet wird dieser Prozess von EGS-plan, vertreten durch Frau Schmückert, insbesondere bei der Umsetzung serieller Heizungssanierungen.
Strategien und Innovationen im Gebäudebestand
Darauf folgte ein Beitrag von Christian Dorer vom Finanzministerium Baden-Württemberg, der die Wärme-Strategie für rund 8000 Landesgebäuden vorstellte. Nach einer kurzen Kaffeepause widmete sich Frau Gatti von EGS-plan der Frage, ob die sogenannten „grauen Emissionen“ über Sanierung oder Neubau entscheiden sollten. Ihre Ökobilanzvergleiche verdeutlichten, dass eine Sanierung nicht in jedem Fall die ökologisch beste Lösung darstellt. Teilrückbau, Holzhybridbauweisen oder kombinierte Ansätze können mitunter ebenso vorteilhaft sein.
Forschung und Monitoring für die Zukunft
Im weiteren Verlauf gab Dr. Felder von EGS-plan spannende Einblicke in das Monitoring im Gebäudebestand mittels LoRaWan, das künftig als Werkzeug zur kontinuierlichen Klimadatenanalyse eingesetzt wird. Dr. Boris Mahler präsentierte anschließend Ergebnisse der Forschungsstudie „Grün-Blau“, die aufzeigte, welche
Klimaanpassungsmaßnahmen im Außenraum den größten Einfluss auf die gefühlte Temperatur haben.
Appell an Suffizienz und bewussteres Bauen
Zum Abschluss des Abends appellierte Prof. Dr. Fisch an einen grundlegenden Kurswechsel in der Klimapolitik des Gebäudesektors. Angesichts von 88 Millionen Tonnen CO₂, die jährlich durch Herstellung, Errichtung und Entsorgung von Bauprodukten entstehen, forderte er ein stärkeres Bewusstsein für Suffizienz im Bauen.
Austausch und Vernetzung beim Get-Together
Beim anschließenden Get-Together nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zu anregenden Gesprächen bei Snacks und Getränken - ganz im Sinne des Veranstaltungsziels: Austausch, Inspiration und gemeinsames Weiterdenken für eine nachhaltige Baukultur.
Präsentationen zum Download
Jörg Baumgärtner & Joachim Böwe: Sanierung von NWG
Leona Schmückert: Praxis Außenluft Wärmepumpen im Bestand
Yamouna Gatti: Ökobilanz Sanierung vs Neubau
Dr. Martin Felder: LoRaWAN im Bestand
Prof. Dr. Manfred Norbert Fisch: Manifest für einen Kurswechsel in der Klimapolitik für den Gebäudesektor







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