Projektbeschreibung
Nationaltheater Mannheim
Das Nationaltheater Mannheim ist das größte Theater der Metropolregion Rhein-Neckar und eines der bedeutendsten Vierspartenhäuser Deutschlands. Das heutige Gebäude stammt aus den 1950er-Jahren, steht unter Denkmalschutz und wird seit 2022 umfassend saniert und technisch erneuert. Nach einer intensiven Planungsphase, die bereits 2016 begann, entsteht ein zukunftsfähiges Theater, das sowohl den hohen künstlerischen Ansprüchen als auch den technischen und energetischen Herausforderungen eines modernen Kulturbetriebs gerecht wird. Die Fertigstellung der Baumaßnahmen ist realistisch für 2028 vorgesehen, das Projektvolumen liegt inzwischen bei rund 330 Millionen Euro.
EGS-plan ist bei diesem komplexen Großprojekt seit Projektbeginn für die bauphysikalische Planung, die vollständige Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung sowie für zentrale Nachweis- und Qualitätsprozesse verantwortlich. Die Ertüchtigung der Gebäudehülle erfolgt unter den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes, während räumliche, energetische und akustische Optimierungen gleichzeitig die Funktionsfähigkeit des Theaters auf ein zeitgemäßes Niveau heben. Besonders herausfordernd ist die Planung der Lüftungstechnik, da das Gebäude mit seinen vielfältigen Nutzungen insgesamt 43 Lüftungsanlagen erfordert. Auch die gesamte Elektro- und Bühnentechnik wird umfassend modernisiert und an heutige betriebliche Anforderungen angepasst. Die Anbindung an die bestehende Fernwärme bleibt erhalten und wird effizient in das neue Energiekonzept integriert.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Neuplanung des Orchesterprobensaals, der aufgrund unzureichender akustischer Bedingungen vollständig neu konzipiert wurde. Der Saal wurde rund sechs Meter tiefer in den Bestand eingegriffen, um ein deutlich größeres Raumvolumen zu schaffen und die bisher extrem hohen Lautstärken zu reduzieren. Die neue elementierte Bauweise ermöglicht es, Oberflächen mit unterschiedlichen Absorptionsgraden gezielt anzuordnen, während geneigte und gewölbte Flächen für optimierte Reflexionen und Streuungen sorgen. Ergänzend erlaubt eine flexible Raumakustik mit variablen Vorhängen die Anpassung an verschiedene Ensemblegrößen. Damit erfüllt der Saal die heutigen arbeits- und raumakustischen Anforderungen und bietet gleichzeitig eine Galerie, über die Probenbetrieb beobachtbar und erlebbar wird.
Neben der Fachplanung übernimmt EGS-plan auch Schadstoffuntersuchungen, bauphysikalische Qualitätskontrollen sowie Blower-Door-Messungen. Die enge Verzahnung aus Bauphysik, HLSK- und Elektrotechnik sowie die besondere Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen machen das Projekt zu einem der anspruchsvollsten Kulturbausanierungen der letzten Jahre.
Projektdetails
Unsere Leistungen im Bearbeitungszeitraum 2016-2028
Energetische und bauphysikalische GesamtplanungOptimierung der Gebäudehülle im Rahmen des DenkmalschutzesWärmebrücken- und Strömungssimulationen
Neuplanung des Orchesterprobensaals inkl. Simulationen, Messungen und Optimierung des Raumvolumens
Planung unterschiedlicher Absorptions- und Reflexionsflächen
Akustische Sonderuntersuchungen und umfassende Messkampagnen
Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung der TGAUmfassende Erneuerung der Lüftungs-, Heizungs- und Sanitärtechnik
Planung von über 40 Lüftungsanlagen aufgrund der komplexen Gebäudestruktur
MSR- und GA-Planung inklusive Schnittstellenkoordination
Blower-Door-Messungen, Schadstoffanalysen und bauphysikalische Prüfungen
Begleitung der Sanierungsmaßnahmen und fortlaufende Kontrolle der technischen Umsetzung
Auftragsgeber
Schmucker und Partner Planungsgesellschaft mbH
Architekt
SCHMUCKER und PARTNER planungsgesellschaft mbh
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