Einweihung der neuen Atemschutzübungsstrecke in Rielasingen-Worblingen

Im Landkreis Konstanz wurde jetzt die neue Atemschutzübungsstrecke offiziell eingeweiht - ein wichtiger Meilenstein für die Ausbildung der Feuerwehren in der Region. Damit steht den Feuerwehren im Landkreis Konstanz erstmals seit vielen Jahren wieder eine zeitgemäße Ausbildungsumgebung zur Verfügung. Der Neubau schließt eine infrastrukturelle Lücke und schafft die Grundlage für eine qualitativ hochwertige, realitätsnahe und effiziente Ausbildung der Atemschutzgeräteträger. Das Gebäude wurde energetisch, funktional und bauphysikalisch so ausgelegt, dass es langfristig flexibel genutzt werden kann und modernen Standards entspricht.

Praxisnahe Trainingsbedingungen
Im Mittelpunkt der Anlage steht die eigentliche Übungsstrecke – ein modular aufgebauter Parcours, der typische Einsatzsituationen realitätsnah abbildet. Künstliche Rauchentwicklung, flackernde Lichtsimulationen und akustische Signale erzeugen Bedingungen, die Einsatzkräfte auch in tatsächlichen Brand- und Gefahrenszenarien erwarten. Ergänzt wird dies durch Kriechstrecken, horizontale und vertikale Engpässe sowie variable Hindernisse, die die körperliche und mentale Belastung gezielt ansprechen. Die Kombination aus visuellen, akustischen und räumlichen Elementen ermöglicht es Feuerwehrkräften ihre vorgeschriebenen Jahresübungen sowie vertiefende Trainings unter sicheren aber anspruchsvollen Bedingungen zu absolvieren.

Vielseitig nutzbarer Standort
Der Neubau wurde bewusst als multifunktionale Ausbildungsstätte konzipiert. Neben der Übungsstrecke stehen weitere Räume zur Verfügung, die theoretische Schulungen, Einsatzbesprechungen oder Fortbildungen ermöglichen. Moderne sanitäre Anlagen und funktional gegliederte Nebenräume schaffen klare Abläufe zwischen Vorbereitung, Training und Nachbearbeitung. Zudem beinhaltet der Standort eine Fernmeldebetriebsstelle, die im Bedarfsfall als Lagezentrum genutzt werden kann. Der angrenzende Außenbereich ist bereits für eine zukünftige Heißausbildung vorgesehen, wodurch langfristig auch thermische Belastungsszenarien realistisch trainiert werden können.

Mit der neuen Anlage entfällt für die Feuerwehren im Landkreis der jahrelange organisatorische Aufwand, für Atemschutzübungen auf externe Einrichtungen zurückgreifen zu müssen. Die wohnortnahe Verfügbarkeit reduziert Fahrzeiten erheblich und erhöht die Anzahl möglicher Übungseinheiten. Gerade für die vielen ehrenamtlichen Einsatzkräfte stellt dies eine spürbare Entlastung dar. Die Anlage ist technisch so ausgelegt, dass sie auch zukünftige Anforderungen der Feuerwehrtechnik und -ausbildung abdecken kann.

Planungs- und Qualitätsleistungen von EGS-plan
Bei der Planung und Umsetzung der Atemschutzübungsstrecke übernahm EGS-plan zentrale technische, bauphysikalische und qualitätssichernde Aufgaben. Dazu gehörten ein effizienter Wärmeschutz, eine durchdachte Energiebilanzierung, funktionale Raumakustik im Lehr- und Kommunikationsbereich sowie die akustische Entkopplung technischer Bereiche. Ergänzend wurden Aspekte der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz konsequent berücksichtigt, um einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.

Neben der Bauphysik verantworteten wir die Begleitung der DGNB-Silber-/QNG-Zertifizierung (aktuell im laufenden Prozess) sowie die Förderberatung nach KFN QNG. Zur Qualitätssicherung führten wir Blower-Door-Tests und Schadstoffmessungen durch und begleiteten die Umsetzung durch regelmäßige Baustellenkontrollen. Durch diese integrative und umfassende Planung entstand ein Ausbildungsstandort, der robust, effizient und optimal auf die tatsächlichen Anforderungen der Feuerwehren zugeschnitten ist.

Ein zukunftsfähiges Ausbildungszentrum
Die neue Atemschutzübungsstrecke ist ein bedeutender Schritt für die Weiterentwicklung der regionalen Feuerwehrstrukturen. Sie vereint moderne Ausbildungstechnik, funktionale Architektur und eine klare Ausrichtung auf zukünftige Herausforderungen. Der Neubau zeigt, wie durchdachte Planung und leistungsfähige Infrastruktur zusammenwirken können, um Einsatzkräfte bestmöglich auf anspruchsvolle Situationen vorzubereiten und stärkt damit die Sicherheit für die gesamte Region.